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ThIMo akquiriert millionenschweres Fördervorhaben zur robusten Satellitennavigation für automatisiertes und vernetztes Fahren

Am 15. Mai startete das knapp vierjährige Verbundvorhaben „Robuste Satellitennavigation in sicherheitsrelevanten Anwendungen – ROSANNA“, an dem neben dem ThIMo-Kernfachgebiet Hochfrequenz- und Mikrowellentechnik (HMT) unter der Leitung von Professor Matthias Hein auch das Institut für Kommunikation und Navigation des DLR in Oberpfaffenhofen, die RWTH Aachen, sowie das Thüringer Technologieunternehmen Antennentechnik Bad Blankenburg als Partner und die Ilmenauer IMMS GmbH als Unterauftragnehmer beteiligt sind. Mit dem Förderbudget in Höhe von 1.640.000 EUR erforschen die ThIMo-Forscher kompakte Empfänger für Satellitennavigation für zwei sicherheitskritische Anwendungsfelder: Autonom fliegende Plattformen sowie Straßenfahrzeuge.

Im Automobil-Bereich geht es vor allem um die rapide zunehmende Bedeutung einer störsicheren Satellitennavigation für hochautomatisiertes und fahrerloses Fahren, Rangieren, Manövrieren und Transportieren. Präzise Ortslokalisierung und Robustheit gegen unbeabsichtigte oder beabsichtigte Störungen werfen im Zusammenhang mit knappen Bauräumen und begrenzten Leistungs­aufnahmen sowie der Kombination von Navigations- mit Kommunikationssignalen (vehicle-to-everything, V2X) zahlreiche Forschungsfragen auf, die in dem aus Vorgängerprojekten bewährten Konsortium untersucht werden. Diese betreffen beispielsweise den Entwurf geeigneter Antennensysteme, bei denen für den Automobilbereich erstmalig räumlich verteilte aber phasenkohärent gespeiste Subarrays zum Einsatz kommen sollen. Darüber hinaus werden auf diese Antennensysteme zugeschnittene Empfängerschaltungen konzipiert und charakterisiert, die die multidimensionalen Antennensignale analog vorverarbeiten und einer digitalen Signal­verarbeitung zuführen. Spezielle Keulenformungs- und fortschrittliche Auswertealgorithmen gehören zu den weiteren Voraussetzungen zur Erzielung einer robusten Satellitennavigation in diesen sicherheitskritischen Anwendungen. Für die Durchführung von Funktionstests der zukunftsweisenden Funksysteme mittels neuartiger „over-the-air“ Verfahren steht die vom Fachgebiet HMT konzipierte und betriebene Virtuelle Straße – Simulations- und Testanlage (VISTA) im ThIMo zur Verfügung.