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Land Thüringen bewilligt ThIMo- Forschergruppe „Entwicklungsmethodik zur Minderung der Emissionsbeiträge durch moderne Mobilitätssysteme“ (EMISYS)

Am 01. Januar 2021 wird die auf eine Laufzeit von zwei Jahren angelegte Forschergruppe EMISYS unter Leitung von Professor Klaus Augsburg und Prof. Matthias Hein ihre Arbeit im Thüringer Innovationszentrum Mobilität aufnehmen.

Mit einem Förderbudget von 467 T€ werden 5 Wissenschaftler wissenschaftliche Untersuchungen zu mobilitätsbezogenen Emissionen, wie Partikelemissionen, Geräuschemissionen und elektromagnetischen Feldemissionen durchführen. Es besteht das Ziel, Methoden zur Beschreibung ihrer Entstehungsprozesse und ihrer Wechselwirkungen im Verkehrsgeschehen - auch unter verschiedenen zeitlichen und räumlichen Randbedingungen - zu erarbeiten und zu verifizieren.

Mobilitätsbedingte Emissionen stehen zu Recht im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Sie sind naturgemäß nicht ausschließlich der individuellen Mobilität zuzuschreiben, jedoch erwächst allein aus der Vielzahl der in diesem Segment agierenden Mobilitätssysteme die Verantwortung, diesen Bereich vorrangig in eine wissenschaftliche Ursachenbetrachtung einzubeziehen. Im Projekt sollen die Emissionen bewertet werden, die bekanntermaßen kurz- oder langfristig gesundheitsschädliche Wirkungen entfalten.

Alle diese Emissionen haben letztlich individuell von jedem Mobilitätssystem ausgehende spezifische Charakteristika. Sie sind jedoch immer abhängig von der konkreten Fahrdynamik-Situation, die in einer räumlichen und zeitlichen Interaktion verschiedener Fahrzeuge unter diversen Verkehrssituationen wirksam werden. Für die wissenschaftlichen Betrachtungen in der Forschergruppe hat die Aufnahme und Bewertung der verschiedensten Emissionen, sowie die Ermittlung ihrer potentiell gegenseitigen Beeinflussung eine hohe Priorität.

Nach Auffassung der beteiligten Wissenschaftler sollten sich die zu erarbeitenden Modellierungsmethoden an einer Betrachtungsweise orientieren, die zwar zunächst auf den Fahrzeugbetrieb konzentriert ist, sich jedoch an die in der Klimapolitik zunehmend übliche Betrachtung des Produkt-Lebenszyklus auch methodisch anlehnt. Die Life Cycle Analysis (LCA) ist ein zunehmend wichtiges Instrument für die Umweltpolitik, Wissenschaft und Industrie. Um die Umweltfreundlichkeit von Systemen oder Richtlinien zu bestimmen, müssen die Umweltauswirkungen von der „Wiege bis zur Bahre“ berücksichtigt werden (von der Materialherstellung bis zum Recycling). Dabei steht für die Wissenschaftler auch die Lösung der zeitlich varianten Zustände der relevanten gesundheitsschädlichen Emissionen bei der Fahrzeugnutzung im Vordergrund.

Mittel- und langfristig sollen aus der Forschergruppe konkrete, anwendungsorientierte Innovationsprojekte hervorgehen, die die Innovationskraft insbesondere der Thüringer Industrie nachhaltig stärken und zu Wirtschaftswachstum führen.

Durch einen Industriebeirat der sich aus neun regionalen, nationalen und internationalen Akteuren zusammensetzt, soll die Forschung mit den Strategien der Unternehmen verbunden werden und eine Befruchtung der wissenschaftlichen Arbeit erfolgen.