Konsortium
European Digital Innovation Hub (EDIH) Thuringia an der Bauhaus-Universität Weimar (BUW)

Der EDIH Thuringia an der Bauhaus-Universität Weimar, Professur Verkehrssystemplanung wird von der Europäischen Kommission gefördert, um das Ziel zu unterstützen, die digitale Dekade in Europa zu gestalten und gleichzeitig die grüne Transformation voranzutreiben. Es ist dabei das deutsche EDIH für den Infrastrukturbereich mit Fokus auf Mobilität-, Logistik- und Energieanwendungen.
Als One-Stop-Shop unterstützt es öffentliche und private Organisationen aus der Innovationsregion Thüringen und angrenzenden Regionen in Mitteldeutschland bei der digitalen, grünen Transformation. Unter dem Leitgedanken "Innovation durch Experiment" hat die Professur Verkehrssystemplanung in den Jahren 2020 bis 2023 gemeinsam mit einem starken Partnerkonsortium erfolgreich das KI-Reallabor Bauhaus.Mobility Lab25 aufgebaut. Mit einer zweistelligen Millionenförderung des Bundes im Rahmen des KI-Innovationswettbewerbs wurde in der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt ein einzigartiges urbanes Reallabor geschaffen, dessen außerordentliches Transferpotenzial für die durch das Projekt MOVEwell für die Projektregion wirksam gemacht werden soll.
Die Professur Verkehrssystemplanung war auch an dem vom TMIL in 2022 initiierten Projekt "Mein Thüringen Takt" als Stakeholder beteiligt und unterstützte u. a. Veranstaltungen mit Bürger:innen in Landkreis Saalfeld-Rudolstadt und im Kyffhäuserkreis.
Die Forschung und Lehre an der Professur Verkehrssystemplanung besitzt durch die Integration neuester Technologien, interdisziplinäres Arbeiten sowie nationale und internationale Kooperationen ein herausragendes Innovationspotenzial in den Schwerpunktbereichen "Digital Engineering" und "Stadt, Architektur und Umwelt". Den Transfer von der Wissenschaft in die Praxis fördert der Lehrstuhl durch etablierte Weiterbildungsformate, umfangreiche Mitarbeit in Fachgremien und enge Kontakte zu politischen Akteuren, beispielsweise durch den Beiratsvorsitz von Prof. Dr.-Ing. Plank-Wiedenbeck in der Thüringer RIS in dem Spezialisierungsfeld "Nachhaltige und intelligente Mobilität und Logistik".
Thüringer Innovationszentrum Mobilität (ThIMo) Technische Universität Ilmenau


Mit einer Dreifachstruktur als Förderprojekt, technologisches Zentrum und fakultätsübergreifendes Institut mit 13 Fachgebieten an vier Fakultäten der TU Ilmenau leistet ThIMo mit seiner Expertise und Infrastruktur substanzielle Beiträge zum erfolgreichen Wandel von Mobilität, Klima, Demografie und Digitalisierung.26 Mit seinen zentralen Geschäftsfeldern Transfer & Transformation und KI-Management sowie mit seinen fünf Kernkompetenzen Antriebstechnik, Fahrzeugtechnik, Funk- und Informationstechnik, Kunststofftechnik und Leichtbau, Leistungselektronik und funktionale Integration sowie kommunikationswissenschaftliche Begleitforschung vermittelt das ThIMo wissenschaftliche Expertise für industrietaugliche und wirtschaftlich verwertbare Lösungen in der Automobil- und Zulieferindustrie und weiteren Branchen.
Für Mobilität und Logistik in ländlichen Räumen steht der Thüringer Unternehmenslandschaft ein breites Spektrum an leistungsfähiger Forschungsinfrastruktur und Reallaboren und verschiedene Formate für Technologietransfer und informationsbasierter Transformationsunterstützung zur Verfügung. ThIMo hat sich als wissenschaftliche Marke in der internationalen Fachwelt etabliert, ist strategischer Kooperationspartner des automotive thüringen e.V. und aktiv an der Regionalen Innovationsstrategie Thüringens (RIS) beteiligt. Für MOVEwell relevante Vorarbeiten umfassen die Projektfamilie des AVF im ÖPNV wie die automatisierte Buslinie CAMIL samt ihrer ingenieur- und sozialwissenschaftlichen Begleitforschung und den Aufbau des Reallabors Ilm-Kreis im Rahmen der 5G-Pionierregion P:Mover, die als Kondensationskeim für die erweiterten Aktivitäten im Rahmen von MOVEwell betrachtet wird.
Landkreis Saalfeld-Rudolstadt (SLF)

Die Kreis- und Regionalentwicklung im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt verfolgt das Ziel, die Region, sowohl wirtschaftlich, touristisch als auch sozial voranzubringen. Besonderen Einfluss nehmen dabei der demografische Wandel und seine Folgen. Wichtige Handlungsfelder in der Region bilden u. a. die Sicherung der Daseinsvorsorge, bedarfsorientierte Mobilitätsangebote, eine nachhaltige Siedlungsentwicklung und Flächenpolitik sowie attraktive touristische, soziale und technische Infrastrukturen, um die Region zukunftssicher zu gestalten und attraktive Wohn- und Lebensverhältnisse zu schaffen.
Im Rahmen des Vorhabens wird der Landkreis die Mobilitätswende durch innovative und zukunftsfähige Angebote mitgestalten. Diese pilothaften Angebote werden einerseits im ÖPNV bzw. mit Schnittstellen zum ÖPNV realisiert und in die Detailplanung des ITF eingebettet. Gleichzeitig werden mit dem Saalfelder Reallabor weitere bedarfsgerechte Ansätze und Lösungen im Kontext des betrieblichen Mobilitätsmanagements unterstützt. Viele der im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt erzielten Projektergebnisse und Erfahrungen werden sich übertragen lassen und in weiteren Landkreisen der Projektregion und darüber hinaus von Nutzen sein.
Zentralklinik Bad Berka GmbH (ZBB)

Die Zentralklinik Bad Berka GmbH ist mit jährlich 40.000 Patient:innen und 1.800 Mitarbeitenden der größte Arbeitgeber im Landkreis Weimarer Land und akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Jena. Bestehend aus mehreren Zentren und Abteilungen stellt die Klinik ein überregionales Zentrum in der Patient:innenversorgung dar. Neben der stationären Versorgung von Patient:innen nimmt die ambulante und intersektorale Behandlung stetig an Bedeutung zu, wodurch mit einer Zunahme des Verkehrsaufkommens gerechnet werden kann.
Durch die ländliche Lage der Klinik ist die Erreichbarkeit für Mitarbeitende, Patient:innen und Besucher:innen derzeit fast ausschließlich durch den Individualverkehr geprägt. In diesem Kontext stellt ein optimiertes, betriebliches Mobilitätsmanagement einen bedeutungsvollen Knotenpunkt dar und ist, neben den ökologischen und ökonomischen Motiven, auch für die Bindung und Gewinnung von Fachkräften von hohem Stellenwert.
Hinsichtlich der betrieblichen Logistik stellen die Versorgung von sechs dezentralen medizinischen Versorgungszentren, die Apothekenversorgung von Krankenhausstandorten in Weißenfels und Stadtroda sowie die Laborversorgung von Kliniken in Sebnitz/Hohwald sowie Stadtroda eine Herausforderung dar. Hier kann der Einsatz von intelligenten Mobilitätslösungen und Technologien neben der Verbesserung des ökologischen Fußabdrucks sowie der ökonomischen Mittelverwendung auch zu einer besseren und individuelleren Versorgung von Patient:innen beitragen.
Bereits in der Vergangenheit konnte die Zentralklinik Bad Berka nachhaltige Mobilitätslösungen wie die Einrichtung einer Buslinie mit Partnern aus der Region umsetzen. Auch mit den am Projekt beteiligten Hochschulen steht die Klinik seit längerem im regelmäßigen Austausch und gehört zu den Umsetzungspartnern im Projekt.
Arbeiterwohlfahrt Saalfeld gGmbh (AWO)

Die Arbeiterwohlfahrt ist ein anerkannter Spitzenverband der freien Wohlfahrtspflege. Die AWO Saalfeld gGmbH orientiert sich an den Leitmotiven Solidarität und Gemeinwohlorientierung und entwickelt sich gleichzeitig zu einem modernen sozialen Dienstleister - im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt derzeit mit ca. 1.000 Mitarbeitenden im Haupt- und Ehrenamt in 60 Einrichtungen. Teil des modernen Managements der AWO Saalfeld ist die Einführung eines Energiemanagements mit Unterstützung der Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur und Förderung aus der Nationalen Klimaschutzinitiative sowie der Richtlinie „Klima Invest" des Thüringer Umweltministeriums. Mit einer systematischen Erfassung und Kontrolle der Energieverbräuche bis hin zur Optimierung der Regelungstechnik und Anpassung der Energiebezugsverträge stand damit bislang das Gebäudemanagement im Fokus. Ergänzend dazu wurde das betriebliche Mobilitätsmanagement inkl. Mitarbeitendenmobilität, Fuhrpark- und Dienstreiselogistik sowie Infrastruktur für Elektromobilität als Managementaufgabe identifiziert, die neben ökologischen und ökonomischen Motiven auch auf die Fachkräftegewinnung und -bindung sowie Standortentscheidungen und damit auf die Gewährleistung der Versorgungssicherheit im ländlichen Raum abzielt.
Mit dieser Zielsetzung ist die AWO Saalfeld eine der Umsetzungspartnern im Projekt und wird im Rahmen eines Reallabors pilothafte Maßnahmen des betrieblichen Mobilitätsmanagements umsetzen.
Stadtwirtschaft Weimar GmbH (SWG)

Die Stadtwirtschaft Weimar GmbH (SWG) ist eine 100%ige Tochter der Stadt Weimar und innerhalb der Stadtwerke-Gruppe für die Bereiche Verkehr, Freizeiteinrichtungen und Entsorgung zuständig. Das Unternehmen bedient den Stadtverkehr in Weimar mit insgesamt neun Linien und 37 Fahrzeugen. Aktuelle und strategisch wichtige Ziele sind die Umstellung auf CO2-freie Antriebe – seit Ende des Jahres 2023 fahren bereits drei Busse mit Wasserstoffantrieb im Stadtgebiet – die Attraktivierung des Angebots z. B. durch Bedarfsverkehre sowie die Anpassung des Stadtverkehrs an das überregionale ITF-Konzept. In Hinblick auf die Zielstellungen von MOVEwell wurden die Gewerbegebiete am Stadtrand, aufgrund der Herausforderungen einer bedarfsgerechten An- und Abreise von Beschäftigten und Besucher:innen mit einer gleichzeitig nachhaltigen Reduzierung des Pkw-Verkehrs, als besonders geeignete Reallabore zur Umsetzung pilothafter Maßnahmen identifiziert. Die SWG ist dabei als Partner von zentraler Bedeutung, da sie als zuständiges Verkehrsunternehmen nicht nur Bedarfsverkehre organisieren, sondern auch eine Abstimmung dieser sowie weiterer Maßnahmen des betrieblichen Mobilitätsmanagements mit dem Weimarer ÖPNV gewährleisten kann. Das Unternehmen kann die Erkenntnisse aus dem Projekt außerdem in den Prozess des Verkehrsentwicklungsplans Weimar, der in diesem Jahr fortgeführt wird, und der Fortschreibung des Nahverkehrsplans ab 2026 einbringen.
highQ Computerlösungen GmbH (highQ)

Die highQ Computerlösungen GmbH hat es sich zur Aufgabe gemacht, nachhaltige Mobilitätskonzepte zum Wohle der Gesellschaft zu etablieren. Dazu wurde eine ganzheitliche, plattformbasierte Mobilitätslösung entwickelt: die highQ MobilitySuite, eine offene Mobilitätsplattform mit standardisierten Assistenzfunktionen, die mytraQ-App als KI-basierter Mobilitätsguide und das Bonussystem ZEITMEILEN als Anreiz für umweltbewusstes Verkehrsverhalten. Als KMU verfolgt highQ eine ambitionierte Forschungsstrategie. highQ ist Teil des GAIA-X Workstream 229 und verfolgt in diesem Rahmen bereits ein Architekturprofil für die highQ MobilitySuite. In dem durch das BMDV geförderten Projekten AIAMO (Artificial Intelligence and Mobility)30 streben wir eine verkehrsträgerübergreifende, datensouveräne Informationsgewinnung durch Vernetzung der Mobilitätsangebote an. Datenerhebungen im Bereich der Mobilität sollen vereinfacht werden, sodass klare Rückschlüsse in Hinblick auf umweltorientiertes und multimodales Verkehrsmanagement gezogen werden können. Forschungsergebnisse werden durch die vernetzte Integrationszone mittels vertrauenswürdiger KI-gestützter Anwendungen bereitgestellt. Die Besonderheit liegt dabei in der Fokussierung auf einen leichten Marktzugang für KMU und eine große Anzahl von Städten.
highQ ist in zahlreichen Verbänden aktiv, z. B. bei ITS Germany, Smart Ticketing Alliance und der Digital Summit Platform. Im Rahmen von MOVEwell erweitert highQ seine umfangreiche Mobility.Suite-Plattform um Mobilitätsdienstleistungen, Tarifsysteme und Incentives speziell für die Anforderungen von Nutzer:innen-Gruppen im Bereich BMM. Darüber hinaus wird highQ sein einzigartiges branchenspezifisches Know-how in der automatisierten Schnittstellengenerierung in die technische Beratung der Partner einbringen und so den Weg zur digitalen Transformation auch für komplexe Mobilitätssysteme aufzeigen. Als Konsortialpartner des EDIH Thuringia gründet highQ gerade eine Niederlassung in Weimar, um so noch direkter die Zusammenarbeit mit der Bauhaus-Universität Weimar und den am Projekt beteiligten lokalen Stakeholdern zu etablieren.