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Startschuss für Umsetzung hochautomatisierten Fahrens in Ilmenau

Im Thüringer Innovationszentrum Mobilität ist am Freitag, 30. Oktober 2020, das neue Projekt zum hochautomatisierten Fahren im öffentlichen Nahverkehr in Ilmenau vorgestellt worden. „Der Ilm-Kreis als Träger des ÖPNV und die Stadt Ilmenau bieten zusammen mit der wissenschaftlichen Begleitung durch das ThIMo an der TU Ilmenau die besten Bedingungen, um den ÖPNV von Morgen zu entwickeln“, sagt Landrätin Petra Enders.

Im Auftrag des Landkreises hat das Büro autoBus eine Studie zum hochautomatisierten Fahren im öffentlichen Personennahverkehr erarbeitet. Ziel ist es, mit innovativen Ansätzen den Klimaschutz zu stärken, den ÖPNV attraktiver zu machen und Verknüpfungen zwischen konventionellen und neuen Technologien bis in die letzte Meile zu betrachten. „Für einen hochautomatisierten ÖPNV haben wir uns verschiedene Strecken angeschaut und ihre Potenziale für die Anwendung neuer Technologien abgeschätzt“, stellt Landrätin Petra Enders die Ergebnisse der Studie vor. Sie fließen nun in die Umsetzung eines Projektes ein. „Wir werden eine Buslinie mit hochautomatisierten Fahrzeugen in Ilmenau vom Bahnhof zum Campus der TU Ilmenau auf dem Ehrenberg einrichten. Die Stadt schafft dafür die notwendige Verkehrsinfrastruktur.“

Die wissenschaftliche Begleitung für das Vorhaben soll unter der Voraussetzung, dass eine Förderung/Finanzierung dafür erzielt werden kann, durch das Thüringer Innovationszentrum Mobilität übernommen werden.

Für eine Förderung des Projektes gab Frau Ministerin Anja Siegesmund vom Thüringer Umweltministerium am Freitag grünes Licht über das Programm „Modellprojekt Elektrobussysteme“. Die Beschaffung der Fahrzeuge und die Ladesäuleninfrastruktur sollen damit angeschafft werden. Bis zu 800.000 Euro können nach aktueller Planung abgerufen werden. Ende 2021 könnten die hochautomatisierten Shuttles für zunächst zwei Jahre in Betrieb gehen.

Das Vorhaben stellten Oberbürgermeister Dr. Daniel Schultheiß, der amtierende Rektor der TU Ilmenau, Prof. Kai-Uwe Sattler, der Geschäftsführer des ThIMo, Prof. Klaus Augsburg, Constantin Pitzen vom Büro autoBus, Matthias Höring für das kommunale Busunternehmen IOV und Lars Sommerfeld von der IKPV im Schulterschluss mit Landrätin Petra Enders vor. „Alle Akteur*innen sind sich einig: Für die Zukunft braucht es einen modernen, klimafreundlichen und zukunftsfähigen ÖPNV. Mit unserem Projekt binden wir erstmalig in Thüringen hochautomatisiertes Fahren in den Fahrplan eines Nahverkehrsunternehmens konkret ein. Das Pilotprojekt und seine wissenschaftliche Begleitung vor Ort hat Modellcharakter über den Ilm-Kreis hinaus“, ist Landrätin Petra Enders überzeugt.